Zehn Risiken weniger

Bürgerstiftung sponsert Schwimmkurse / Zehn Flüchtlingskinder mit Freischwimmer

Als sich am 27.09.2016 Vertreter der Bürgerstiftung mit den Schwimmmeistern Marcus Hils und Franziska Dreyer im  Beekebad trafen, war es für die dritte Gruppe der Beteiligten die Rückkehr an einen Ort, an dem sie Ängste  überwunden und eine wichtige Kompetenz für das Leben in der neuen Heimat gewonnen haben. Zehn Flüchtlingskinder aus dem Iran, Irak, Afghanistan und Syrien haben hier im Sommer in insgesamt 280 betreuten Pro-Kopf-Stunden ihren Freischwimmer absolviert, einer sogar seinen Totenkopf in Silber (90 Minuten). Den Vertretern der seit 2009 bestehenden Bürgerstiftung „Gutes für die Region“, die „fördert, wo andere Töpfe nicht  reifen“, wie Vorsitzender Jürgen Lange erklärt, war es bereits zu Beginn der Saison ein Anliegen, im Einzugsgebiet der Stiftung für mehr Sicherheit in den Freibädern zu sorgen. Ihr Angebot stieß in Bothel, Fintel und Scheeßel auf offene Ohren. Ganz unbürokratisch wurde der Schwimmunterricht für alle interessierten Kinder – und auch die Mutter zweier syrischer Teilnehmer bekam einen Crashkurs – organisiert. Für die  Bademeister eine zusätzliche Belastung („Das können wir nur in der Übergabezeit veranstalten, wenn wir zu zweit sind – schließlich muss die Sicherheit der anderen Badegäste auch gewährleistet sein“, so Marcus Hils).  Aber eine, die die beiden gern auf sich genommen haben, denn: „Jetzt haben wir zehn Risiken weniger“, wie Hils es formuliert. Dabei stellt die Zahl derer, die das Angebot annehmen, nur einen kleinen Teil derer dar, die es  nötig hätten. Eine kulturelle Hemmschwelle,  wie Silvia Doberentz-Tews, Leiterin des Flüchtlingsheims im Helvesieker Weg erklärt: „Wenn die Eltern selbst nicht schwimmen können, sind die Vorbehalte, die Kinder hierher zu schicken, groß.“ Dazu komme noch die Fluchtgeschichte vieler Zugezogenen: „Wer per Boot geflüchtet ist, für den bedeutet der Schritt zum Wasser eine Überwindung!“ Für die Vertreter der Bürgerstiftung, die in der Vergangenheit unter anderem ein knappes Dutzend Defibrilatoren und entsprechende Schulungen oder die Begegnung von Schülern und Senioren unter dem Motto „Wissen geben – Erfahrungen sammeln“ gesponsert hat, ist der Schwimmkurs zunächst eine einmalige Aktion; „Erstmal schauen, was da nächstes Jahr auf uns zukommt“, meint Dirk Lange, und Stellvertreter Olaf Achtabowski versichert: „Wenn einige Gemeinden das nicht wuppen – für eine so sinnvolle Sache werden wir schon einen Topf finden!“

Text und Foto: Ulla Heyne, Rotenburger Kreiszeitung 29.09.2016

 

 

100 Euro für jede AED-Schulung

 
Bürgerstiftung GFDR unterstützt Defibrillator AusbildungJährlich werden in Deutschland über 160.000 Menschen Opfer des plötzlichen Herztods, alle drei Minuten stirbt eine Person an den Folgen von Kammerflimmern. Der plötzliche Herztod ist ein Kampf gegen die Zeit, die Früh-Defibrillation mit einem Automatischen Externen Defibrillator (AED) ist die einzige erfolgversprechende Maßnahme.
 
Das Bewusstsein um die Verfügbarkeit von AEDs steigt; mittlerweile sind die Leben rettenden Geräte an einigen Standorten in unserer Region verfügbar. Die Bürgerstiftung Gutes für die Region hat im Jahr 2011 die Anschaffung von elf Defibrillatoren gefördert. In der jüngsten Gremiensitzung haben der Stiftungsvorstand und das Kuratorium beschlossen, in diesem Jahr Schulungen zur Anwendung von Defibrillatoren zu unterstützen. Der Verein zur Förderung der Notfallversorgung Sittensen-Zeven-Tarmstedt e. V. (VZN) ist mit ehrenamtlichen Ausbildern zur Stelle, um interessierten Personen und Gruppen den Umgang mit dem Gerät zu zeigen und begleitend Kenntnisse zu Erste-Hilfe-Maßnahmen aufzufrischen.
"Alle Vereine, Gruppen und Institutionen, die im Besitz eines AED sind, sollten regelmäßig Anwenderschulungen durchführen. Dadurch bleiben Kenntnisse frisch und Neuinteressierte haben die Chance, die Funktion des Gerätes kennenzulernen“, betont Kuratoriumsmitglied Dieter Vajen aus Hatzte. Schulungs-Koordinatorin des VZN ist Renate Wichern aus Wohnste. Unter der Rufnummer 04169/838 nimmt sie Schulungs- und Terminanfragen auf. Die ehrenamtlich durchgeführten Schulungen sind für die AED-Besitzer bzw. die Teilnehmer kostenfrei. Materialkosten werden vom VZN getragen, der sich unter anderem mittels Spenden finanziert.
 
Die Bürgerstiftung stellt 1.000 Euro zur Verfügung - für jede in ihrem Wirkungsgebiet durchgeführte Schulung spendet die Stiftung 100 Euro an den VZN bzw. andere schulende Institutionen.